Tragwerke und Brandabschnitte
Bildung von Brandabschnitten
In einzelne Brandabschnitte abzutrennen sind:
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Räume unterschiedlicher Nutzung, insbesondere bei unterschiedlicher Brandgefahr,
- Räume, die mit mehr als 300 Personen belegt werden können. Nutzungen, die diesen Räumen zugeordnet sind (z. B. Garderoben, Materialräume, Zuschauertribünen, Bühnen, Regieräume oder Foyers) können im gleichen Brandabschnitt zusammengefasst werden,
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aneinandergebaute und ausgedehnte Gebäude und Anlagen,
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vertikale und horizontale Fluchtwege,
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Vertikalverbindungen wie Lüftungs-und Installationsschächte,
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Räume mit haustechnischen Anlagen wie Heizungen,
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Bereiche mit technischen Brandschutzeinrichtungen wie Brandmelde- oder Sprinkleranlagen,
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Bereiche, die bei einer Evakuierung als Aufenthaltsorte von Personen vorgesehen sind, z. B. Korridore.
Brandschutzabschlüsse
Brandschutzabschlüsse wie Brandschutztüren, Fenster oder Deckel müssen mindestens Feuerwiderstand El 30 aufweisen.
In Bereichen mit sehr kleiner Brandbelastung sind Brandschutzabschlüsse mit Feuerwiderstand E 30 zulässig (z. B. Türen zwischen horizontalen und vertikalen Fluchtwegen).
Feuerwiderstand von Tragwerken und Brandabschnitten
Bei zweigeschossigen Bauten mit einer Gesamthöhe über 11 m und einer Erdgeschosshöhe von maximal 8 m gelten für die tragenden und brandabschnittsbildenden Bauteile die Anforderungen für Gebäude geringer Höhe.
Bei den Anforderungen an den Feuerwiderstand wird unterschieden, ob der Brandschutz mit einem baulichen Konzept oder mit einem Löschanlagenkonzept gewährleistet wird.
[1] Bei eingeschossigen Gebäuden und im obersten Geschoss von mehrgeschossigen Gebäuden werden keine Anforderungen an den Feuerwiderstand von tragenden Bauteilen gestellt.
Holzbaustoffe
Holzbaustoffe dürfen für tragende und brandabschnittsbildende Bauteile eingesetzt werden, sofern die Anforderungen an den Feuerwiderstand erfüllt sind.
Spezielle Regelungen bestehen in Treppenhäusern (siehe Thema Fluchtwege).
Weitere Informationen (rechte Spalte)
Im Theater oder Kino wird die maximale Personenbelegung entweder anhand schriftlich festgehaltener Bestuhlungspläne oder der Anzahl Personen pro Fläche bestimmt.
Zuschauerräume ohne fest eingebaute Bestuhlung | 1,5 Personen/m² |
Warteflächen z. B. Kinovorraum | 4 Personen/m² |